Verklärung der Nacht
Poem
(Arnold Schönberg & Miguel Angel Asturias gewidmet)
Seerosen
wiegend im Wellenglanz
Schwäne träumen im Dämmerlicht
abendlicher Heimflug der Kraniche
matter Silberglanz
und sein fahles Nachbild
trüber Mondschein im Geäst
zerfließende Schatten
im kalten Winterregen
leichter Schneefall
im Abendnebeldunst
ein Windhauch in frostiger Landschaft
und allmählich wird es still
im kahlen, kalten Hain
Dämmerung zerfließt wie bleiernes Licht
Steinspuren am grauen Mond
Nachtblüten verzaubert im Eis
und in diese Stille
fällt eine Kaskade
phantastischer Schattenwesen
in diese magische Nacht
ins Dunkel fällt
ein Licht das rußt
silberne Schatten zerbrechen
Sternengefunkel unzählbar
im weiten All
wie gleißende Splitter
aus Porzellan
ein Mosaik aus stürzenden Scherben
zeigt Spiegelgesichter
kalt wie Glas
erfrierend in kosmischer Nacht
aufsteigend
unter Hundegebell
ein halber, narbenverletzter, bleierner Mond
flach wie eine gehämmerte Scheibe
frostige Nacht
wie ein fensterloses Haus
zeitlos in Stille und Einkehr
und nun
tiefe Finsternis
eine Nacht in Verwandlung |